Samstag, 23. Oktober 2010

19.10. Dienstag Curacao, Willemstad

Auf dem Meer ist es nicht so heiß wie sonst. Beim Anlegen dann schon, aber wir haben heute einen Tag mit ein paar richtig schönen Wolken, die es sehr angenehm machen.
Vor 7 Uhr war oben schon eine Menschenmenge, das war ungewohnt. Viele bunte Häuser, es sieht sehr angenehm aus.





Die Königin-Emma-Brücke habe ich zuerst gar nicht registiert, mich nur gewundert, wo denn die besondere Brücke sein soll, nur die große dahinter fotografiert, und sie erst bemerkt, als sie hinter uns wieder zu ging.
Nach uns kam die Serenade of the seas, sie legte außen an dem Anleger an. Meine Kanadier waren ganz happy, sie waren schon zweimal vorher hier und haben dieses Mal zum ersten Mal innen geparkt.
Auf dem Wasser schwimmt ganz schön viel Öl.
Beim Frühstück war schon früh alles voll, so war es noch nie. Rebi haben wir um 9 geweckt, um halb 10 sind wir los, wenig Taxifahrer und auch freundlich und nicht aufdringlich. Wir sind irgendwie in Holland. Manche sprechen holländisch, was hier Landessprache ist. Außerdem spricht man Englisch und Papiamento, das es nur hier gibt und eine Mischung aus allem ist. (Man merkt, da kam noch eine Führung, aber erst später).
Zuerst mal sind wir zur Brücke, darüber, viele Fotos gemacht und zum schwimmenden Markt. Dort kommen jeden Tag Leute mit Booten aus Venezuela und verkaufen ihre Sachen. Z.B. frische Fische, die auch den Fliegen gefallen; und jede Menge Obst und Gemüse.
Dann sind wir ein bisschen durchs Städtchen gelaufen.. Hinten beim Markt sind die Geschäfte günstiger, ein großes Handtuch gibt es hier zum ersten Mal für 5$, auf den anderen Inseln haben wir 8 bzw. 10 $ pro Stück bezahlt (wir besitzen jetzt 4 neue). (Anmerkung hinterher: Die für 5$ taugen NIX! Fusseln im Dez. immer noch und wenn die Fusseln ab sind, sehen sie aus wie 10 Jahre alt.)
Postkarten gab es hinten beim Markt nicht, die sind mehr vorne, wo die Touris als erstes hin kommen. Wir erwischten einen Laden, der auch die Briefmarken dazu verkaufte, und zwar pro Postkarte 4 Stück, schon fertig abgepackt in einem Tütchen. Für einen Mittags-Salat sind wir zurück und haben die ausstehenden Karten noch geschrieben, soweit überhaupt noch Platz drauf war... Sogar Rebi hat ihre Pflicht erledigt. Vorweg für unsere Nachfolger: Einen Briefkasten gibt es am Postmuseum. Dieses findet man wenn man von der Brücke gradeaus weiter am gelben Haus mit Aufschrift Penha vorbei geht, das nächste ist rot, und dann wieder ein gelbes auf der linken Seite, dort muss man links in die kleine enge Gasse einbiegen (bei uns war da ein Gerüst am Haus) und dort durch läuft. Die Gasse ist so eng, dass grade ein Auto durch passt. Man muss sich an die Seite drücken, sie dürfen da durch fahren.
Um eins haben wir außerhalb vom Hafenbereich nach einer Rundfahrt Ausschau gehalten und einfach mal dort wartende Leute angesprochen. Es kam wieder ein Busfahrer, mit dem wir verhandelten, ob wir statt der 15 $ pro Person auch in Euro zahlen könnten, denn 45 hatten wir nicht mehr. Er hat zugestimmt, aber er muss es auf der Bank tauschen. 30 Euro hat er gesagt – da wäre er schlecht bei weggekommen, er hat später 35 gekriegt, das traf den Preis dann eher.
Wir durften in den klimatisierten Bus einsteigen, waren 8 Leute und warteten. Sie haben uns eine 2,5 Std. Tour versprochen. Ein Mitfahrer sagte: Wenn 15 Leute zusammenkommen. Es wurden nicht mehr, aber wir fuhren um halb 2 dann trotzdem. Eine Holländerin, Babette, die ziemlich gut Deutsch konnte, machte die Führung, natürlich auf Englisch, aber wir konnten nachfragen.
Curacao bedeutet übersetzt „around the heart“. Es regnet pro Jahr 22 inch. Nachsehen, wie wenig das ist. Wir hatten Wolken, aber es kam nichts runter.
Zuerst ging es über die große Brücke, Juliana Brücke, gebaut 1964, zusammengestürzt 1967, dann wieder aufgebaut, seitdem hält sie.
An der Emma-Brücke, die man auch Swinging old lady nennt, werden Flaggen gehisst. Orange bedeutet, sie ist nur kurz zu, blau bedeutet, dass sie 1 Std. zu sein kann. Ich habe eine blaue gesehen, aber trotzdem ging sie gleich wieder zu. Wenn sie offen ist, fahren nebendran kostenlose Fähren.
Wirtschaft von Curacao: Das Trockendock, größtes der Karibik, das ist ihr größter Wirtschaftsfaktor, vor allem für Containerschiffe.
Aloe ist auch ein Exportgut, und dann natürlich der Likör.
Die Bewohner wohnen meist im Eigentum. Viele Häuser stehen unter Denkmalschutz. Das lohnt sich für die Eigentümer, denn sie bekommen 75 % der Renovierungskosten vom Staat. Man baut, wenn Geld da ist, wenn es ausgeht, stoppt der Bau. Deshalb gibt es viele angefangene Häuser.
Seit 10.10.10 ist Curacao unabhängig. Ganz frisch. Vorher war es ein Zusammenschluss der Niederländischen Antillen; die vier (?) kleineren gehören noch zu Holland, die größeren sind jetzt frisch selbständig.
Es gibt 55 Nationalitäten auf der Insel und 130000 Einwohner.
Wir hielten als erstes 15 Min. an dem Plantagenhaus mit der Likörproduktion. Man konnte testen, Orangen-, Schoko-, Kaffee- und noch eine Sorte. Sie gab gute Erklärungen. Einkaufstipp: Dort bekommt man einen 5er-Pack für 16 $. Später in der Stadt haben wir das gleiche Sortiment für 22 $ gesehen.
Der Likör ist selbst in der Grundform klar, die Farbe wird hinterher zugegeben. Muss also nicht immer blau sein.
Ach ja, die Männer dort haben mehrere Frauen, eine Hauptfrau und die anderen sind die Bysides.... Deshalb essen sie Iguanasoup (ich vermute Leguan), damit sie das auch schaffen....
Öl kostet hier ca. 1,50 pro Liter, in Venezuela 29 Cent.
Columbus kam 1493 hier vorbei, fand aber nichts, was er für wichtig gehalten hätte. 1499 kamen Vespucci und noch einer und fanden doch die Insel aus verschiedenen Gründen interessant. Arawak-Indianer gab es da nur wenige hier.
Es gibt hier 600 jüdische Familien und in Willemstad eine 1932 gebaute Synagoge.

Wir machten einen Stopp bei Spanish Water, so heißt der Ort, das Beverley Hills der Insel. Es gibt ein großes Gefälle zwischen reich und arm, alles vertreten und hier in der Ecke kosten die Häuser ab 250-Tausend Dollar. Sie stehen aber ziemlich dicht zusammen. Im Hintergrund sahen wir eine Yacht von einem russischen Millionär liegen, unter dem Gebäude, wo früher die Skaven als erstes „angeliefert“ wurden.
Landwirtschaft gibt es kaum, weil der Boden ziemlich hart und schwer zu bearbeiten ist. Früher taten das die Sklaven, die durften schuften.
Salz haben sie früher auch gewonnen und Mais wurde angebaut.
Holländische Rentner brauchen keine Steuern mehr zu zahlen, wenn sie ein Haus für mindestens 250000 Dollar bauen, einen Gärtner und nochwas beschäftigen.
Später kamen wir an dem Wohngebiet der Ärmeren vorbei; sie können ein haus für 25$ im Monat mieten. Die Arbeitslosenquote ist hoch.
90 % der Strände in Curacao sind angelegt. Am Mamboo beach wollte er uns rauslassen, aber das wollten wir nicht mehr. Erstens, weil es da nicht besonders schön aussah, eher nach Öde und Baustelle, zweitens weil wir dann nochmal für 15 $ mit dem Taxi hätten zurückfahren müssen, und drittens weil wir keine Lust mehr auf Strand hatten.
Wir kamen auch über die große Brücke wieder zurück, es hat dann nur knapp 2 Std. gedauert, war aber durch die vielen Erklärungen sehr aufschlussreich.
Zu kaufen gibt es überall Schmuck, Swarovski, Uhren, Shirts, dann Klamotten und halt Souvenirs. Reebok Schuhe waren hier sehr günstig, Rebi hat den Vergleich.
Den Schnaps packten wir in den Rucksack, Rebi ist mit dem Badezeug zurück zum Schiff, wir sind nochmals los um den oben beschriebenen Briefkasten zu suchen und noch ein bisschen zu bummeln.
Als wir zurück ins Schiff sind, stellte die Securityfrau fest: There is liquor in it, please drop it at the table on the right, aber das haben wir einfach mal nicht verstanden und sind unwissend vorbeigelaufen. Das wiederum hat niemanden interessiert. Wir haben 5x 50 ml Likör dabei und werden unsere Souvenirs nicht leertrinken, um dann durchs Schiff zu torkeln.
Irgendwie war es heute nicht so heiß. Oder wir haben uns daran gewöhnt. Es gab allerdings auch oft mal Schatten durch Wolken, sehr angenehm!
Viele Libellen fliegen herum.

Auf Deck 10 war heute Nachmittag Celebrity-T-Shirt Verkauf. Anstatt Normalpreis von 16,95 gabes 2 für 20 $. Nicht übel, aber da brauchte ich noch keine. Abends waren dann die Reste davon unten auf den „Wühltischen“ zu erwerben, 2 Stück für 10 Dollar. Da brauchte ich zwei. Es gab allerdings nur noch S und XL bis 3XL, aber ich habe sogar noch ein M gefunden. Guter Kauf, ein Shirt für 3,80 Euro, das ist ok. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Das ziehe ich dann nächstes Jahr bei HAL an....

Show heute: Mike Price, Jongleur mit ersten Plätzen bei Meisterschaften.
Es wurde berichtet, dass die Tanztruppe jetzt nach 6 Monaten wechselt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen