Sonntag, 17. Oktober 2010

15.10. Freitag, St. Lucia, Castries

Nach drei Inseln sind wir schon fast übersättigt. Heute ist kein Ausflug angesetzt und Kind darf etwas länger schlafen. Ich bin um halb 7 oben, das erste, was ich sehe, ist ein ziemlich runder Regenbogen, es regnet grade und treffe auf ein Paar aus Vancouver, das schon seit San Diego auf dem Schiff ist und mir ihre Stadt wärmstens ans Herz legen. Aber wir haben nächstes Jahr leider nur eine Nacht dort.

Sie kennen viel von D, haben auch Tipps für hier, die wir dann aber nicht beherzigen. Hier soll man mit dem öffentlichen Bus für 2,30$ bis zu den Pitons fahren können.
Durch das interessante Gespräch fällt mein erster Kaffee heute aus. Oben vorne sind morgens immer die gleichen Leute, z.B. Morgan Freeman-doulbe und ein deutscher Rentner mit Kamera und Stativ.
Der kleine Flughafen ist direkt neben dem Hafen, morgens und nachmittags starten und landen kleine Maschinen, die zu den Nachbarinseln fliegen.
Wir gehen frühstücken, Kind frühstückt später. Trotzdem sind wir um 9 schon fertig, schön warm ist es übrigens andauernd.
Hier kommt man raus und trifft auf aufdringliche Anquatscher. Der erste hat uns mal eine Tour erklärt, die man machen könnte, was wir aber alle drei nicht wollen, aber informieren kann man sich ja mal. Während die beiden anderen genervt aussahen, hat er uns erklärt: mit dem Boot bis zu den Pitons, mit dem Taxi in die Stadt usw... Ganztagestour und wollte 60$ pP. Nö!
Ein bisschen weiter vorne hat uns dann jemand aufgegabelt für eine 2 Std. Tour bis zu Marigot Bay und beach. Dann übergab er uns an Rufus, er würde die Tour mit uns fahren. Dass das alles so nah ist, wusste ich noch nicht. Wir brauchten eine Stunde für folgendes: hoch zu Morne Aussichtspunkt, wo man von irgendwelchen Verkäufern überfallen wird und einen beautiful view auf das Schiff hat, dann am Gouverneur(in)-Palast vorbei (sie haben auch eine Frau als Chefin), rauf und runter, Halt an einer Holzschnitzerei, wo wir aussteigen und gucken mussten, aber wir waren schnell fertig. An der Bananenplantage vorbei bzw. mitten durch und hoch zu einem Aussichtspunkt, wo man auf Marigot beach runterguckt. Hier regnete es grade mal. Dort unten wurden Szenen von Dr. Doolittle und Fluch der Karibik gedreht. Das ist ja nur ein Stückchen Strand mit Palmen; man muss auch noch für 3$ übersetzen. Das gefiel uns genauso wenig wie der Regen.
Da wir eine 2 Std. Tour ausgehandelt hatten und die 50$ nicht verschenken wollten, kam die Frage: Was nun? Erklärungen kamen von Rufus fast keine, er wusste nicht mal, wie viel Einwohner seine Insel hat. Wir wollten an einen Strand. Auf dem Plan entdeckte ich hinter der Rollbahn vom Flughafen einen langen, er empfahl uns eher Croc oder so ähnlich bay, da wären Restaurants und restrooms (=Klo), aber wir entschieden dann, dass wir grade den in der Nähe vom Schiff ausprobieren wollten. Da standen zwar ein paar Autos unter Bäumen, aber sonst war niemand da, weil es keine „touristische Infrastruktur“ gibt. Einen Kilometer Strand nur für uns alleine. Direkt neben der Landebahn.
Man könnte auch zurück laufen, aber man muss halt drumherum, weil es leider keinen Tunnel drunter durch gibt. Bei 35 °.
Wir vereinbarten, dass er uns nach einer halben Stunde wieder abholt, was auch klappte. Er brachte uns zurück und bekam sein Geld, aber empfehlen würde ich ihn nicht.
Nach dem Essen waren wir noch unten in den Gebäuden shoppen – bzw. nicht shoppen, es war ziemlich teuer. Uhren und Schmuck gibt’s viel. Dabei haben wir entdeckt, dass dort hinten auch eine Fähre zum Zentrum fährt, für 3 $, allerdings weiß ich nicht, ob einfach oder hin und rück. Taxis müssten genausoviel kosten. Laufen ist nicht so günstig, weil es ziemlich außen herum geht, geschätzte 20 Min., evtl. stellenweise ohne Gehweg. Ganz abgesehen von den nervenden Taxifahrern, die einen fahren wollen.....
Die Desinfizierer nerven übrigens inzwischen fürchterlich. Wenn man unten rein kommt, steht jemand. Vor jedem Eingang zu einem Restaurant steht jemand. Wenn man also von draußen kommt, muss man 2x innerhalb von 5 Min. die Hände hinhalten. Morgens schleiche ich mich immer von hinten rein, um meinen Kaffee zu holen, dafür muss man nicht desinfiziert sein. Nervend.

Nach der shoppingtour unten haben wir zum ersten Mal am Pool die Liegen ausprobiert. Sehr bequem. Aber leider mit etwas Lärm und Geruch von der Hamburger-Bratstation. Selbst sich nicht bewegen und im Schatten liegen verursacht schon schwitzen. Später wechselten wir dann mit dem Laptop auf das obere Deck hinten in den Schatten mit etwas Wind, bis zum Auslaufen. Es gab wieder Flugverkehr zu beobachten.
Eine Ansprache vom Kapitän mit grässlicher Aussprache. Wir legen pünktlich ab und es ist noch hell in schönen warmen Farben. Zum Sonnenuntergang finden sich alle vorne ein. Wir meist nicht, weil wir uns zu der Zeit für das Essen fertig machen müssen.
Rebi war mal wieder erfolglos beim Teensprogramm. Niemand da um 9. Heute habe ich den Feedbackbogen abgegeben und draufgeschrieben: Where are the teens?
Außerdem habe ich erwähnt, dass es manchmal an manchen Stellen zu kalt ist. Darüber hat er nur genickt, das ist bekannt. Ob es was ändert?

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