Sonntag, 17. Oktober 2010

14.10. Donnerstag Dominica, Roseau

Another day in paradise – den Spruch hört man im Moment überall auf dem Schiff und davor. Teile von Fluch der Karibik wurden hier gedreht.
Um 7:15 haben wir angelegt, heute war das Frühstück mal mit Blick auf die Uhr, wir müssen um 8:30 draußen sein.
Erwartet wurden wir vom Chef des Unternehmens Levi Baron, er gab uns weiter an Gary, der uns und noch zwei andere, Betty und Jonathan, über die Insel fuhr. Wir waren in einem Van nur zu fünft! Exklusiv!
Übrigens auch hier auf der linken Seite.
Am 4.11.1493 kam Columbus hier zum ersten Mal vorbei
Ureinwohner Arawak und Cariben, zwei verschiedene Stämme die sich nicht mochten. 75000 Einwohner insgesamt sagt der Reiseführer, 71000 sagt Gary. 365 Flüsse. 1979 unabhängig geworden, davor war es britisch. Letzten Freitag hatten sie einen Sturm.

Zuerst kamen wir am Industriegebiet vorbei, Canefield, dort ist auch ein kleiner Flughafen. Überall wird an den Straßen gebaut, und dann kam der Hammer: China schickt seine Gefangenen hierher, um statt im Gefängnis zu sitzen hier was zu arbeiten; sie bauen die Straßen aus. Auf den Schildern dort unten stand auch gelegentlich was auf chinesisch drauf.
Der nächste Ort heißt Massacre, weil dort mal ein solches statt fand. Dort möchte ich nicht wohnen...
Irgendwann bogen wir ins Landesinnere ein und folgten dem Layou River, dem längsten Fluss auf Dominica.
Die roten Blumen heißen gingerlilly; die anderen in gelb blühen immer, weil sie nicht abgefressen werden (die Info war von gestern).
Es gibt viele kleine Kirchen, auf den anderen Inseln auch.
Bananen: Dole und Chiquita haben den Markt bestimmt, der Preis ging um 15 oder auf 15 Ct. (das weiß ich nicht mehr) runter, die kleinen Bauern können nicht mehr mithalten, deshalb sind die Bananenplantagen fast alle verwildert. Sie exportieren Kakao und Gewürze, ähnlich wie Grenada, und Ananas und Mango.
Mr. Nice hat seinen Fruit-Stand noch zu, wo man normalerweise probieren kann gegen ein Trinkgeld. Mal eine andere Art von Verkauf. Ein kurzer Regenschauer zeigt uns, dass wir ja im Regenwald sind.
Es geht immer weiter bergauf bis auf einen Parkplatz beim Emerald Pool. Dort sind ein paar Meter Stände aufgebaut, die Damen und Herren bieten fast alle das gleiche an. Hinterher finden wir da was, aber erst mal geht’s links in den Wald rein. Es ist sonst NIEMAND da! Nur wir! Nach 10 Min. Fußweg durch einen ganz ruhigen dunklen Wald sehen wir den Emerald Pool unten liegen. Wir sind immer noch alleine! (Im Reiseführer steht, den soll man meiden, wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen...:-). Zwei der drei Damen gehen baden; da ist auch kein Platz für mehr Leute. Das Wasser ist relativ kühl. Der Rundweg geht auf der anderen Seite hoch, an riesigen Blättern und zwei viewpoints vorbei zurück zum Parkplatz. Irgendwie unvorstellbar. Tiere haben wir keine gesehen; 2 Meter lange Boas soll es auf der Insel geben. Es war nur ganz ruhig und sonst immer noch niemand anderes da. Um 10:45 sind wir von dort weg. Dieser schattige Tag tut der Haut gut.
Die Straßen sind interessant. Steigungen, wo man denkt, das Auto kippt hinten über, Löcher wie sie unser Feldweg nicht hat, wir kommen nicht schnell vorwärts. Und überall wird repariert. Dann kommen wir bei einer Holperstraße an einer Stelle vorbei, wo es qualmt, das ist sulphur springs, dort treten vulkanische Gase aus. Wir beschließen, dass wir dort nicht hingehen müssen.
Bei den Trafalgar Falls, zwei nebeneinanderliegende Wasserfälle, ist richtig was los, wir kriegen grade so den letzten Parkplatz. Die Waldwege sind über Wurzeln und Stock und Stein und manche Omas und Opas wären besser da weg geblieben. An einer schönen Stelle gibt es eine überdachte Aussichtsplattform, wo man beide Fälle sehen kann. Man kann bis zu den Fällen runterklettern und noch weiter. Wir hatten wieder eine begrenzte Zeit zur Verfügung, aber bei der Masse Menschen reichte das auch.
Um 13 Uhr sind wir an der Champagne Bay, einer der weltbesten Schnorchelplätze. Ich hatte Levi vorher gefragt, ob Kind hier schnorcheln kann, auch wenn sie es noch nie gemacht hat. Er kam später mit einer anderen Gruppe nach, hatte noch eine Anfängerin dabei und wollte ihr helfen, aber da war sie schon weg. Wir haben ihr das nötige Zeug für 12 $ ausgeliehen, sind einfach den anderen gefolgt, sie guckt es sich ab, legt das Zeug an und verschwindet. Wir sitzen in einer engen, natürlichen Steinbucht, wo die Sonne nach ein paar Minuten rum kommt, aber da ein paar Leute wieder gehen, können wir im Schatten bleiben. Nach 45 Min. kommt einer nach dem anderen wieder raus, es geht zurück, umziehen, unser Fahrer wartet geduldig auf alles, bis wir fertig sind. Debbie und Scott hatten wir dort auch wieder getroffen. Scott hatte im Wasser aus einer sicheren Tasche seine wasserdichten Dokumente verloren und lief am Ende fast kopflos herum. Unser Chef, Levi ist selbst hingeschwommen und hat sie auf einem Vorsprung im Wasser gefunden. Er bekam ein ordentliches Trinkgeld.
Um 15 Uhr war dieser tolle Ausflug beendet. Nach Salat und Pizza sind wir noch mal raus, da bauen sie schon ab. Meine Kette, die ich oben am Emerald Pool gekauft habe, gibt’s hier auch.
Nach duschen, computern, Sonnenuntergang aus unserem dreckigen Fenster, gutem Essen (heute Lachs) sind wir auf dem Weg nach vorne beim Tanzen hängen geblieben. ChaCha geht und wird geübt, Walzer ist gesellschaftsfähig, Tango ist schwierig, weil Tanzfläche zu klein und Quickstep geht überhaupt nicht. Man braucht DiscoFox und Salsa. Was sich da manche Leute zurechthoppeln! Zum Teil nicht mal im Takt. Das tut weh beim Zugucken.
Show: Amy am Klavier, eine ziemlich dralle Amerikanerin im roten engen Kleid... Sie spielt saugut Klavier und erzählt zwischendurch ziemlich viel. Das ist wohl das, was die Amis wollen, ..ich komm aus Dingsda, wer noch., usw... Bei „Time to say goodbye“ sind wir gegangen. Ein anderes Schiff war im Dunkeln zu sehen, ein schöner Mond und es ist natürlich sehr warm draußen. Und es schaukelt gar nicht.
Unser Kellner hat heute gesagt, das Schiff ist in Frankreich gebaut, deshalb ist es nicht so gut wie die neuen Schiffe, die in Germany gebaut werden.
Übrigens gehen alle Uhren im Schiff nicht. Wir haben immer 12 Uhr. Irgendwann kam eine Bemerkung im Today, sie können erst in San Juan wieder repariert werden.
Die Angebote, dort im Schiff eine neue Kreuzfahrt zu buchen ist interessant, aber wenn man Aktien hat, dann ist es das gleiche. Kombinieren lässt es sich nicht.
Besonderheit bei Dominica: Carnival und Royal Caribbean fahren nicht mehr an, es ist zu teuer für sie. Das ist für viele dort eine wirtschaftliche Katastrophe, weil ihre Einnahmequelle wegfällt. Ein Touranbieter hatte bis vor kurzem einen Vertrag mit Carnival, der wurde von heute auf morgen gekündigt, er versucht jetzt, wie viele andere vor dem Schiff Touris zu bekommen.

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